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Die typische Laufbewegung wird in 3 Phasen unterteilt, in die Auftritt-, in die Stand- und in die Abstossphase.

Bei einer professionellen Laufanalyse wird die gesamte Laufbewegung in allen 3 Phasen beurteilt. Bei erfahrenen Läufer:innen wird die Stand- und die Abstossphase besonders aufmerksam analysiert, da diese entscheidenden Einfluss auf die Laufökonomie und letztlich auf die angestrebten Ziel-Laufzeiten haben können.

Eine ideale Laufbewegung lässt den Fuss idealerweise direkt unterhalb des Beckens auftreten. Diese Technik bedarf jedoch einiger Übung. Entsprechende Übungen aus dem Lauf-ABC sollten in keinem Trainingsplan fehlen und regelmässig absolviert werden. Neben der Verbesserung der Laufdynamik können so auch Verletzungen bestmöglich vermieden werden.

In den Beispielaufnahmen oben wird die Stand- und die Abstossphase beurteilt.

Während der Standphase, wenn der ganze Fuss Bodenkontakt hält, sollte die Fussspitze in einer Flucht von der Ferse möglichst direkt nach vorne zeigen. In der Beispielaufnahme links ist erkennbar, dass die Fussspitze nach links aussen zeigt, was nicht ideal ist

Zeigt die Fussspitze nach vorne, verläuft die 3. Phase der Laufbewegung, die Abstossphase, der Flucht folgend ideal nach vorne. Dies wiederum ist ideal, damit die Knie, Hüfte und die Wirbelsäule zu entlasten.

Zeigt die Fussspitze in der Standphase nach aussen, kann dies langfristig negative Auswirkungen auf Knie, Hüfte und Wirbelsäule mit sich ziehen. Der Grund für Komplikationen kann darin liegen, weil das Knie versucht, die Fehlstellung mittels einer leichten Drehbewegung nach aussen (es varisiert) zu kompensieren.  Derselbe Effekt kann Komplikationen in der Hüfte auslösen.

Dank einer professionellen Gang-, Bewegungs- und Laufbandanalyse wird unter Berücksichtigung neuster biomechanischer Erkenntnisse evaluiert, welches der ideale Lauf-, Walking oder Wander-Schuh ist, damit die Laufbewegung stets nach vorne gerichtet erfolgt.

Seit 120’000 Generationen ist das natürliche Gehen und Laufen im menschlichen Rückenmark (CPG) “verankert”. Das Video eines Neugeborenen, das 3 Stunden nach der Geburt gefilmt wurde, zeigt das natürliche menschliche «Gehmuster». Die natürliche Bewegung führt den Fuss von aussen (lateral) zum Vorfuss innen (medial).

Typische Bewegungsmuster von Jugendlichen zeigen bereits in den frühen Jahren vielfach eine Überpronation, vor allem im Rück- und/oder Mittelfuss. Dies führt zu ungewollten Fehlstellungen der axialen Skelettstruktur und kann zu mittel-/langfristigen Abnützung/en führen.

Als Zentraler Mustergenerator (ZMG; CPG englisch central pattern generator) wird in der Neuroanatomie spezielle Netzwerke von Nervenzellen im Rückenmark bezeichnet, die in der Lage sind, selbstständig rhythmische Muskelkontraktionen zu veranlassen. Diese spielen eine wichtige Rolle bei kontinuierlichen Bewegungen, beispielsweise dem Gehen.

Beispiele für Bewegungen, deren unbewusster automatischer Ablauf durch CPGs ermöglicht werden, sind das Gehen, Laufen oder Schwimmen. Die rhythmischen Bewegungen beruhen auf der alternierenden Aktivierung von Flexoren und Extensoren der entsprechenden Körperareale.

Quelle – Auszüge: Michael O’Shea: Das Gehirn. Eine Einführung. Reclam, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-15-018477-6, S. 119 (Orig.: The Brain – A Very Short Introduction. Oxford University Press, Oxford 2005)