Seit 120’000 Generationen ist das natürliche Gehen und Laufen im menschlichen Rückenmark (CPG) “verankert”. Das Video eines Neugeborenen, das 3 Stunden nach der Geburt gefilmt wurde, zeigt das natürliche menschliche «Gehmuster». Die natürliche Bewegung führt den Fuss von aussen (lateral) zum Vorfuss innen (medial).
Typische Bewegungsmuster von Jugendlichen zeigen bereits in den frühen Jahren vielfach eine Überpronation, vor allem im Rück- und/oder Mittelfuss. Dies führt zu ungewollten Fehlstellungen der axialen Skelettstruktur und kann zu mittel-/langfristigen Abnützung/en führen.
Als Zentraler Mustergenerator (ZMG; CPG englisch central pattern generator) wird in der Neuroanatomie spezielle Netzwerke von Nervenzellen im Rückenmark bezeichnet, die in der Lage sind, selbstständig rhythmische Muskelkontraktionen zu veranlassen. Diese spielen eine wichtige Rolle bei kontinuierlichen Bewegungen, beispielsweise dem Gehen.
Beispiele für Bewegungen, deren unbewusster automatischer Ablauf durch CPGs ermöglicht werden, sind das Gehen, Laufen oder Schwimmen. Die rhythmischen Bewegungen beruhen auf der alternierenden Aktivierung von Flexoren und Extensoren der entsprechenden Körperareale.
Quelle – Auszüge: Michael O’Shea: Das Gehirn. Eine Einführung. Reclam, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-15-018477-6, S. 119 (Orig.: The Brain – A Very Short Introduction. Oxford University Press, Oxford 2005)